Me too – A geh, wirklich?!? Was für ein Klima! Geschichten werden geteilt. Bewertet. Wellen von Empörungen schlagen stetig hoch in vielerlei Richtungen. There’s something rotten in the State of the Art (and it always has been) und nicht nur da.
„Sag mal, ist das bei Euch Schauspielern echt so?“
Hashtag mich am Arsch! Da hab‘ ich nun diese schöne digitale Spielwiese und ordentlich Webspace – ich muss mich nicht auf fucking 140 Zeichen beschränken und möchte das ausnutzen. (Und weil ich lernfähig bin, will ich mich von nun an auch vom „daß“ verabschieden. Gehab‘ Dich wohl, Du entzückende kleine Konjunktion. Ich fand Dich immer sehr hübsch!)
Als Theaterblut heiße ich es freilich willkommen, zu erfahren, dass es durchaus in fast jedem Künstler*innenleben Situationen gab, die persönliche Grenzen überschritten haben. In jeweils subjektiver Hinsicht PERSÖNLICHE Grenzen.
In der (erschöpften) öffentlichen Diskussion ist das Bild dabei aber das des mächtigen Regisseurs/ Produzenten geblieben, der mit einem Vertrag auf der Penisspitze die Besetzungscouch belegt. Ein Bums – ein Job. Spielzeit ohne Sorgen. #UndDasGretchenDarfstDuAuchSpielen Deal!?!
DAS ist mir nie widerfahren. Klingt aber ehrlich gesagt jetzt nicht SO tragisch. Das soll nicht prollig klingen, ich denke jetzt nur ehrlich an mich als unbedarften Single zurück. (Echt jetzt, wenn die letzte Straßenbahn schon weg war nach Lößnig… „Du wohnst hier oben im Studentenwohnheim?“ They’d never know what a bargain they’d gotten! #NothingButTheTruth)
Und nun passiert in Hollywood eine Saison lang an den hohen Stellen, die abzudecken nicht mehr möglich war, kosmetische Schleifkunst, weil genug schlimme Risse wahrgenommen worden waren. Bleiben wird es aber letztlich eine Fassade, denn: was soll sich ändern? Die MENSCHHEIT? Oh, come on!
Machtausübung, Sexismus, Erniedrigung und Manipulation wird #metoo nicht abschaffen.
Wahrscheinlich wird mich persönlich auch das Bewusstsein nicht hinreichend stärken, dass ich nicht die einzige Person auf Erden bin, die in der Biographie was-auch-immer zu schlucken hatte (…still: pun intended!) und das echt nicht so gut findet.
Wir haben alle unsere Rollen auszufüllen, in allen Dimensionen, jede*r hat die eigene Überlebensstrategie entwickelt, die Figur ausgeleuchtet. Und wir spielen. (Alle! Denkt nur an die Feiertage…)
Ein Reizthema bleibt im Zusammenhang der harte Fall des eigentlich verehrten Kevin Spacey. Bitter! So ein großer Schauspieler. So ein großes Arschloch.
Meine Verachtung fokussiert dabei nicht auf dem wirklich „Classic Frank Underwood Move“, einen #metoo-Share durch sein Outing zu parieren, sondern auf dem Arbeitsklima, das er geschaffen haben soll. Über- und Untergriffe bis zum Produktionsstillstand. „Toxic Environment“; wie soll da so etwas Empfindliches wie ausgerechnet Kunst gedeihen? „Pfui!“, sage ich! #Hochverrat #VerhaftenSieDieÜblichenVerdächtigen
Die darstellende Zunft ist bekanntlich eine äußerst sensitive – unsere Emotionen sind ja immerhin unsere Betriebsmittel. In anderen Versionen wird das Königsdrama auch auf der Beamtenweihnachtsfeier und im Agenturalltag gespielt, meist halt nicht „full out“. (Nicht einmal, weil die Rollen anders dimensioniert wären, bislang fehlten eher die Reichweiten.)
Künstler*innen sind dabei zudem ihr eigenes Produkt; Hard- und Software: iDo. Schauspieler*innen begegnen einander im Idealfall mit großer Offenheit, wahrhaftige Musiker*innen präsentieren ihr Selbst auf dem Silbertablett, privat und öffentlich wird dabei kaum unterschieden. #ChooseFacebookChooseLife
Darüber hinaus bewegen wir uns auch noch in einem Umfeld von professionell unbefangener Körperlichkeit und permanenter Erforschung möglicher Intentionen „des Charakters“. Wo Anspruch auf Verwirklichung und Verkörperung bestehen, sind Grenzen im Prozess sowohl schwierig zu ziehen, als auch auszumachen. Ay, there’s the rub! Jedes „Nein!“ blockiert den kreativen Vorgang, niemand möchte dies herausfordern, jede*r Engagierte möchte absolut kooperativ im Sinne des zu Erschaffenden sein. Auch weil mit Scheißwerkzeug ja nun wirklich niemand arbeiten will – und um Publikum buhlen wir letztlich ohnehin alle, weil wir es nun einmal brauchen. #WennImTheaterEinVorhangFälltUndNiemandIstDaUmIhnZuBeklatschenGibtEsDannEinGeräusch?
Bereitwillig und in aller Unschuld werden im Eifer des Gefechtes (und – Ja! – auch aus purer Not) Tische, Betten und Körperflüssigkeiten geteilt. #commitment #BloodSweatAndTears Funken vieler Formen sprühen. Oi! Wie oft habe ich selbst schon meinen angenommenen Tanzbereich unabsichtlich verlassen… #Theaterdonner
In der Fülle der Möglichkeiten sind starke Leitfiguren von Nöten, deren Vision nachvollziehbar ist, denen zu vertrauen ist, die getrieben und treibend sind. Ambitionierte Persönlichkeiten, die für ihre Idee einstehen. #TheatreIsLife
Dass sich diese so dermaßen oft als prall aufgeblasene Egos entpuppen, die ihre Unzulänglichkeiten und sexuellen (In)Fragestellungen extern per Trial and Terror erörtern, enttäuscht und kränkt mich immer wieder. Wiederum nicht nur im Theater. #GiveALittleRespect #EarnALittleRespect
Weiteren – außerordentlich unterhaltsamen! – Kontext zu dieser eigenartigen Blase aus extrovertierten Introvertierten bietet aktuell der wunderbare (improvisierte!) Film „Casting“: Trailer auf Youtube
#AnotherOneOpens #Weiterbildung
Wenn schonmal Interesse da ist… Jo. Und bei Euch am Arbeitsplatz so?
Niemand verlasse diesen Blog ohne einen Funken Selbstreflexion! #DieSimpsonsSindWieWirNurGelb
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„Schatzi“s, Topfpflanzenwichsvorlagen, lasst hören! Wir bilden uns schon unser Urteil… Geprägt von unseren eigenen Erfahrungen und Wertvorstellungen. #StellDichNichtSoAnKindDirSchautNiemandWasWeg
Und der permanenten Verhandlung unserer persönlichen Grenzen. #AberIchLIEBEAmericanBeauty
Und der permanenten Verhandlung unserer persönlichen Grenzen. #AberIchLIEBEAmericanBeauty
Erinnert sich eigentlich noch jemand an den Kategorischen Imperativ?